Wahrscheinlich war bereits 1917 eine Markenausgabe für die besetzten Gebiete zumndest angedacht worden, die von Lt. J.H. Rowntree entworfenen Marken wurden aber erst kurz vor dem Ende der Portofreiheit gedruckt. Proud meint, man habe die Portofreiheit erst bei Vorhandensein der neuen Marken aufgegeben.
Die Druckerei des ägypt. Vermessungsamtes Survey Of Egypt begann am 15.01.1918 mit dem Druck der 1 (ägypt.) Piaster Marke (Zeichnung T1) mit der Plattennummer (oder Kontrollnummer) A18. Der Wert (Auslandsporto) in Indigo, Dunkelblau und blauen Schattierungen gelangte, durchstochen (20) und ungummiert, am 10.02.1918 zur Ausgabe. | |||||||||||
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Schon am 16.02.1918 fiel allerdings auch die Portofreiheit für Inlandssendungen (d.h. inkl. Ägypten) weg; hierzu wurde also ein Wert zu 5 (ägypt.) Millièmes (also 1/2 Piaster) benötigt. Aus unbekanntem Grund war allerdings nur der 1p Wert vorbereitet und gedruckt worden, so konnte die 5m Marke kurzfristig nur als Überdruckprovisorium realisiert werden. Allerdings kann auch hier argumentiert werden, daß erst bei Vorliegen des 5m Wertes die Inlandsportofreiheit enden konnte.
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Am 12.05.1918 wurde der 1p Werte in einer vierten Auflage, nun ausschließlich zum Zweck des Überdrucks, erneut angefertigt. Die schon am 13.05.1918 ausgegebenen Marken tragen nun Kontrollnummer D18C. Ein vollständiger Bogen umfaßt 120 Marken (12x10). In der Mitte der Bogenränder befinden sich Ausrichtungspunkte; das Gesamtklischee wird von Schutzleisten (Jubilee Lines) umrahmt. | ||
Vollständiger Bogen der Nr. 4. Druck vom 12.05.1918. Abbildung: Aladdin Adwan. | ||
Für alle Ausgaben wurde das Postwertzeichenpapier vom Somerset House in London (Stamping Dept., Board Of Inland Revenue) verwendet, das als Wasserzeichen Royal Cipher with Crown (simple in column) trägt (W100), also dem Papier der regulären britischen Markenausgaben entspricht. Im linken (aufwärts) und rechten (abwärts) Bogenrand befindet sich das Wort POSTAGE. Erst Ende Februar traf fertig gummiertes Papier in Kairo ein, das somit für die C und D Drucke zur Verfügung stand. Bei Marken aus diesen beiden Auflagen taucht die Wasserzeichenabart `fehlende Krone' auf, während andere Abarten (kopfstehendes oder geteiltes WZ) bei allen Ausgaben zu finden sind. | ||
Ebenfalls taucht eine Art Riffelung des Papiers auf, die durch starken Druck auf eine Anpressplatte beim Beschneiden der Bogen zurückgeht (Rowntree zitiert bei Hoexter). Nur auf den äußersten Reihen des obersten Bogens blieben solche Druckspuren zurück. Durch das vierseitige Beschneiden der Bogen findet sich in den Bogenecken sogar ein Gitter (also senkrechte und waagerechte Riffelung). | ||
Der Spezialist unterscheidet noch vier Plattenzusammenstellungen (Transfers) der Grundmarke, bei den Überdruckmarken derer sogar sieben. Diese entstanden durch die ursprüngliche Vervielfältigung des Urdruckstocks und die (z.B. durch Reparaturen bedingten) unterschiedlichen Zusammenstellungen der Klischees. Die vier Plattenzusammenstellungen (D, G, B, F) sind u.a. an der Form und Stellung der Kontrollnummern und Führungspunkte (Hilfsmarkierungen an den vier Rändern des Druckstocks) sowie der Stellung der unzähligen typischen Feldmerkmale erkennbar. | ||
Generell gilt, daß bis April 1918 Postwertzeichen nur in den drei Postämtern Jerusalem, Jaffa und Bir Salem (das Hauptquartier der Besatzungstruppen) erhältlich waren; sonst erfolgte die Postaufgabe bei örtlichen Feld- oder Armee-Postämtern in Vorauszahlung.
Auf Belegen finden sich daher vielfach Feld- bzw. Armee-Poststempel (oft mit Bezahlt-Vermerken, z.B. 1/2 PT oder 1 PT) zusätzlich zu den in den drei Postämtern dann aufgeklebten und entwerteten Freimarken.
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SG | Michel | Kontroll- | Wert | Druck | Ausgabe | Farbe | Zeichnung | Papier | Wasserz. | Zähnung | Platten | Auflage |
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nummer | ||||||||||||
1 | 1 | A18 | 1 p | 15.01.1918 | 10.02.1918 | indigo | T1 | ungumm. | W100 | durchst. (20) | B, D, F, G | 209,760 |
1 a | -- | dunkelblau | ||||||||||
1 b | -- | blau | ||||||||||
2 | 3 a | B18A | 5 m | 12.02.1918 | 16.02.1918 | kobaltblau | T1 + T2 | ungumm. | W100 | durchst. (20) | D, F, G | 50,280 |
3 | 2 | C18 | 1 p | 26.02.1918 | 5.03.1918 | ultramarin | T1 | gumm. | W100 | durchst. (20) | B, D, F, G | 338,880 |
3 a | -- | (pale ultr.) | ||||||||||
3 b | -- | (deep ultr.) | ||||||||||
4 | 3 b | C18B | 5 m | 26.02.1918 | 5.03.1918 | ultramarin | T1 + T2 | gumm. | W100 | durchst. (20) | B, D, F, G | 55,560 |
4 | 3 b | D18C | 5 m | 12.05.1918 | 13.05.1918 | ultramarin | T1 + T2 | gumm. | W100 | durchst. (20) | B, D, F, G | 54,120 |
4 b | -- | (bright ultr.) | ||||||||||
4 c | -- | (deep ultr.) | ||||||||||
N.B: Die Auflage von A18 wird im Memorandum von J.H. Rowntree mit 233,760 angegeben (JJ. Darlow: Palestine : the transfer varieties of the "Blues", Gibbons Stamp Monthly 1929: zitiert nach BAPIP Bulletin 65, p.xi) | ||||||||||||
[Created 8.07.2002, last revised 14.11.2006]
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